Ferne Stimmen, verzweifelte Leben

eben sinngetreu von mir aus dem Englischem (www.johnpilger.com) übersetzt, die neueste Pilger – Veröffentlichung im New Statesman

–>Genaueres über die aktuelle Lage in Sri Lanka berichtet folgender Artikel aus „Zeit“ -online von Hauke Friederichs Der Krieg endet, das Leid geht weiter & „Die Lage in Sri Lanka ist besorgniserregend“

von John Pilger, 14.Mai 2009

In his latest column for the New Statesman, John Pilger describes the catastrophe facing the Tamil people of Sri Lanka, whose distant voices have appealed to the world for almost as long as the Palestinians.

In den frühen 1960er Jahren, waren es die Iren aus Derry, die spät in der Nacht telefonieren wollten- in einem einzigen Atemzug sprechend – Geschichten von Diskriminierung und Ungerechtigkeit ausschüttend. Wer hörte ihrer Wahrheit zu, bis die Gewalt begann? Bengalen aus dem damaligen Ost-Pakistan verhielten sich ähnlich. Ihr StadtGeflüster beschrieb schreckliche Staats-Verbrechen, welche die Nachrichten ignorierten und Reporter flehten uns an „es der Welt wissen zu lassen“. Palästinenser sprechen über das Getöse überfüllter Zimmer in Bethlehem und Beirut fragt nicht mehr. Für mich warem es die meisten hartnäckig entfernten Stimmen – die der Tamilen von Sri Lanka – auf die wir schon eine sehr lange Zeit vorher hätten hören sollen.

Nur jetzt, da sie die Straßen der westlichen Städte gewöhnt sind, und die Verfolgung ihrer Landsleute zu einem Crescendo (Höhepunkt) wird, dem wir zuhören, wenn auch nicht intensiv genug um zu verstehen und zu handeln. Die Regierung von Sri Lanka hat eine alte Lektion gelernt,  vermutlich von einem modernen Meister: Israel. Zur Durchführung eines Massakers stellen sie sicher, dass die „dreckige“ Kultur unsichtbar ist, illegal am besten. Sie sperren Ausländer und deren Kameras von tamilischen Städten wie Mulliavaikal, die vor kurzem von der srilankischen Armee bombardiert wurden und sie lügen, dass die 75 im Krankenhaus getöteten Menschen ganz bewusst von einem tamilischen Selbstmordattentäter gesprengt wurden. Sie geben Reportern dann eine Fahrt in den Dschungel, um ihnen, wie mans im Nachrichten-Gewerbe nennt, eine Schlagzeile zu beschaffen, welche auf einen Augenzeugenbericht hinweist, und sie ermutigen die leichtgläubige Verbreitung nur ihrer Version und seiner Lügen. Gaza ist das Modell.

Aus dieser Lehrstunde (Genozid in Gaza) lernen sie die Terrorismus-Bestimmung als eine universelle Bedrohung zu manipulieren, dementsprechend machen sie sich mit der „internationalen Gemeinschaft“ (Washington) als souveräner Staat beliebt, der durch einen „Aufstand“ von blindem Fanatismus verdorben wurde. Die Wahrheit und Lehren aus der Vergangenheit sind irrelevant. Und nach der gelungenen Überzeugung der Vereinigten Staaten und Großbritannien ihre Aufständischen als Terroristen zu ächten, behaupten sie auf der (historisch) richtigen Seite zu sein, unabhängig von der Tatsache, dass ihre Regierung eine der weltweit schlimmsten Menschenrechts-Bilanzen und Praktiken des Terrorismus unter einem anderen Namen akzeptiert. Derartig ist Sri Lanka.

Dies ist nicht so auszulegen, dass diejenigen, welche den Versuchen sie (die Tamilen) kulturell zu vernichten, entgegenwirken, dann nicht  in ihrer Handlungsweise wirklich unschuldig sind. Die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) haben ihren Anteil an dem verschütteten Blut und haben ihre eigenen Gräueltaten begangen. Aber sie sind das Produkt, nicht die Ursache einer Ungerechtigkeit und eines Krieges, der ihnen lange vordatiert war. Keinesfalls sind Sri Lanka’s innere Unruhen so unergründlich, wie sie oft präsentiert werden: Eine alte religiös-ethnischen Rivalität zwischen den hinduistischen Tamilen und der buddhistischen Singhalesen Regierung.

Sri Lanka wurde als British-Ceylon in ein klassisches teile-und-herrsche Prinzip unterworfen. Die Briten brauchten Tamilen aus Indien scheinbar zur Sklavenarbeit während eine gebildete Tamil-Mittelschicht aufgebaut wurde, um die Kolonie zu leiten. Bei der Unabhängigkeit im Jahr 1948, kultivierte die neue politische Elite in der Eile nach Macht die ethnische Unterstützung in der Gesellschaft, deren reales Gebot die Beseitigung der Armut hätte sein müssen. Sprache wurde zum ErfüllungsGehilfen. Die Wahl eines RegierungsRituals um englisch zu ersetzen, die Lingua franca, mit Singhalesen war eine Kriegserklärung an die Tamilen. Das neue Gesetz bedeutet, dass Tamilen um 1970 weitestgehend aus dem öffentlichen Dienst verschwanden; und als zu „Nationalismus“ verleiteten Parteien der Linken und Rechten, folgten Diskriminierung und anti-tamilische Ausschreitungen.

Die Bildung eines tamilischen Widerstandes, vor allem die LTTE, die Tamil Tigers, enthielten eine Forderung nach einem Staat im Norden des Landes. Die Antwort der Regierung war Tötung, Folter, Verschwindenlassen von Personen, und in jüngster Zeit, die berichtete Verwendung von Cluster-Bomben und chemischen Waffen. Die Tigers reagierten mit ihren eigenen Verbrechen, einschließlich der Selbstmordattentate und Entführungen. Im Jahr 2002 wurde ein Waffenstillstand vereinbart, der bis zum vergangenen Jahr gehalten wurde, als die Regierung beschloss, die Tiger zu erledigen. Tamilische Zivilisten wurden aufgefordert in militärisch-geführte „Tierschutz Lager“ zu fliehen, die zum Symbol eines ganzen Volkes unter barbarischer Verwahrung und – schlimmer noch – mit keinem Entkommen vor dem Zorn der Armee. Dies ist wieder der Gaza-Streifen, auch wenn die historische Parallele die Behandlung von britischen Boer Frauen und Kindern vor mehr als einem Jahrhundert ist, die „wie die Fliegen starben“, wie es ein Zeuge schrieb.

Ausländische Mitarbeiter von Hilfsorganisationen wurden aus Sri Lanka’s Lager verbannt, ausser dem Internationalem Komitee vom Roten Kreuz, das eine sich anbahnende Katastrophe geschildert hat. Die Vereinten Nationen sagen, dass 60 Tamilen pro Tag getötet werden unter dem Beschuss in einer von der Regierung als „no-fire-Zone“ ausgewiesenen Region.

Im Jahr 2003 schlugen die Tigers ein dezentrales Interimsabkommen zur Selbstverwaltung vor, welches echte Möglichkeiten für Verhandlungen beinhaltete. Heute erweckt die Regierung den Eindruck, ihren bevorstehenden „Sieg“ für eine „dauerhafte Lösung“ des „tamilischen Minderheiten-Problems“ zu nutzen, wie viele ihrer wütenden Anhänger drohen. Der Armee Kommandant sagt, ganz Sri Lanka „gehört“ der singhalesischen Mehrheit. Das Wort „Völkermord“ wird von Tamil’s Auswanderern vielleicht locker gebraucht, aber die Angst ist wahr.

Indien könnte eine wichtige Rolle spielen. Der südindische Bundesstaat Tamil Nadu hat eine tamil-sprachige Bevölkerung mit Jahrhunderte der Beziehungen mit den Tamilen in Sri Lanka. In der aktuellen indischen Wahlkampf-Kampagne, hat Wut über die Belagerung der Tamilen in Sri Lanka Hunderttausende zu Kundgebungen gebracht. Nachdem sie zunächst der Tiger bewaffneten, sandte die indische Regierung „friedenserhaltende“ Truppen um sie zu entwaffnen. Delhi scheint jetzt die singhalesischen Rassisten in Colombo zu erlauben um seinen schwierigen Nachbarn zu „stabilisieren“. In einer verantwortlichen regionalen Rolle, könnte Indien das Morden stoppen und damit beginnen eine Lösung zu vermitteln.

Die großen moralischen Zitadellen in London und Washington bieten nur stillschweigenden Zustimmung der Gewalt und der Tragödie. In den Vereinten Nationen werden keine Beschwerden von ihnen wahrgenommen. David Miliband hat einen „Waffenstillstand“ gefordert, wie er es an Orten gewohnt ist, an denen britische „Interessen“ bedient werden, wie die 14 verarmten Länder – die durch bewaffnete Konflikte gestreckt wurden – in denen die britische Regierung Waffenlieferungen lizenziert. Im Jahr 2005, stiegen britische Waffenexporte nach Sri Lanka um 60 Prozent. Die fernen Stimmen von dort sollten dringend gehört werden.

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