Beendet die Hortung ungedeckten Wucher-Geldes!

Marktversagen: (aufgrund von Deregulierung)

Heute, nach dem Crash, sagen fast alle – oder zumindest deutlich mehr als vor der Krise -, ein bindender rechtlicher Ordnungsrahmen sei notwendig. Die  unzureichende Regulierung ist uns teuer zu stehen gekommen: Krisen wären seltener und weniger kostspielig gewesen, und die durch die Aufsichtsbehörden und die gesetzlichen Regeln versursachten Kosten wären im Vergleich zu diesen Kosten eine Kleinigkeit gewesen.  Ganz offensichtlich versagen Märkte, wenn sie sich selbst überlassen bleiben – und sie tun dies sehr oft. Es gibt viele Gründe für dieses Marktversagen, aber zwei sind besonders eng mit dem Finanzsektor verbunden: das „Handeln in Stellvertretung“ (agency) – in der heutigen Welt tätigen zahllose Menschen im Auftrag (als bevollmächtigte Stellvertreter) anderer Menschen Geldgeschäfte und treffen Entscheidungen in ihrem Namen – und die zunehmende Bedeutung „externer Effekte“.

Das Problem des Handelns in Stellvertretung ist ein modernes. Moderne Aktiengesellschaften mit ihren zahllosen Kleinaktionären unterscheiden sich grundlegend von Familienunternehmen. Es gibt eine Trennung von Eigentumsrechten und Leitungsbefugnis, die unter Umständen bewirkt, dass der Vorstand, der nicht in nennenswertem Umfang am Unternehmen beteiligt ist,  das Unternehmen so führt, wie es seinen eigenen Interessen dienlich ist. Auch bei Investoren treten Probleme im Zusammenhang mit dem Handeln in Stellvertretung auf, denn bei vielen handelt es sich um Pensionsfonds oder andere institutionelle Anleger. Diejenigen, die die Anlageentscheidungen treffen – und die Leistungsfähigkeit von Unternehmen beurteilen -, tun dies nicht im eigenen Namen, sondern im Namen derjenigen, die ihnen ihre Gelder anvertraut haben. Entlang der gesamten „Stellvertretungskette“ führte die Fokussierung auf den Unternehmenserfolg zu einer Konzentration auf kurzfristige Erträge.

Joseph Stiglitz – Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 2001

apropos Kern der Mißstände:
Für mich sind das –

politisch betrachtet:
Deregulierung & (verfehlte) Repräsentativität

ökonomisch betrachtet:
abgehobenes Investment-Gewerbe – im Gegensatz zum verarbeitenden & Dienstleistungs-Gewerbe; 98% der Geldmenge M3 sind dem NICHT – REAL-Vermögen des Investment-Gewerbes zuzuschreiben!
Nur 2% (1/50) etwa, beziehen sich auf Real-Werte

philosophisch betrachtet:
der Hochmut / Eigensinnigkeit / Borniertheit / Dünkelhaftigkeit – die Reduzierung auf den homo oeconomicus..der westlichen Gesellschaft / Ochlokratie

wirtschafts-philosophisch:
der Mandrake-Mechanismus, welcher das exponentielle Zins-Wachstum beinhaltet
– Maximierung der Rendite unter zu-Grunde-Legung ungedeckten ‚Wucher-Geldes‘

Solange diese falschen Anreize beibehalten werden, wird die tendenziöse Berichterstattung in den Medien, der Imperialismus und die Kolonial-Hegemonie der westlichen Hemisphäre nicht abreißen.

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