Exkurs in die Geldtheorie – Stephen Zarlenga’s „Der Mythos vom Geld“

Wie angekündigt: Hier einige Kern-Aspekte zur kapitalistischen Völker-Versklavung und gegen die Wucher-Problematik. Über die gewollten Konsequenzen der privaten Geldmacht und des Wuchers berichte ich übermorgen.

Die Nationalökonomen: die Priesterschaft der Bankentheologie

Das von den niederländischen, jüdischen und englischen Geldverleihern sowie dem Haus Oranien in der Bank of England institutionalisierte Übel des organisierten Wuchers wurde nie in seiner ganzen Tragweite erkannt, das heißt, die von ihm weltweit ausgelösten langfristigen Probleme und Unstimmigkeiten wurden ignoriert.

Wenn vor der Gründung dieser Bank ein Geldsystem für steuerliche Zwecke genutzt wurde,  so wurden mit den Einkünften im Allgemeinen zu einem gewissen Grad Bedürfnisse der Gesellschaft gedeckt oder jedenfalls das, was die Republik oder der König für solche Bedürfnisse hielt. Private Geldsysteme dagegen, wie das der Bank of England, konzentrierten die Geldmittel einer Gesellschaft in den Händen weniger Einzelpersonen und behinderten dadurch die Funktionsfähigkeit derRegierung. Dies führte zu eier wachsenden Verachtung der Regierung, die heute darin gipfelt, dass manche grundsätzlich die Notwendigkeit einer Regierung in Frage stellen, anstatt etwas zur Definition der eigentlichen Aufgaben einer Regierung beizutragen.

Diese monetäre Beherrschung einer Gesellschaft beruhte auf drei entscheidenden Voraussetzungen:

– der Kontrolle über die Geldmacht, Geldschöpfung und Geldreglierung;

– dem  Einsatz kriegerischer Mittel zum Aufbau einer enormen Staatsverschuldung;

– einer harten, respressiven Besteuerung des Volkes, die dem Betrug weiteren Vorschub leistete.

– Eine vierte Voraussetzung ist vielleicht das Fehlen eines moralischen Gegengewichtes, das die Ungerechtigkeit feststellen und zum Handeln gegen die korrupte Geldmacht aufrufen könnte.

Die primäre Geldquelle, die korrupten Geldsystemen zugrunde liegt, der Brunnen, aus dem Tag und Nacht Geld geschöpft wird, ist der Wucher, d. h. der strukturelle Mißbrauch der gesellschaftlichen Geldmechanismen durch das Vorrecht, neue Kreditgelder auszugeben und zu kontrollieren und für private Darlehen Zinsen zu berechnen.

Göttliches und menschliches Recht

In der Mehrzahl aller bekannten Sitten- oder Gesetzeskodizes werden die sozialen Auswirkungen des Wuchers erkannt und verurteilt oder in irgendeiner Weise eingeschränkt, in der Regel durch Begrenzungen der Zinssätze. Das Alte Testament enthält sogar ausgesprochen drastische Wucherverbote. Juden war es streng verboten, mit ihren „Brüdern“ (anderen Juden) Wucher zu treiben. Auch Fremden gegenüber wurden sie nicht gerade dazu ermutigt. Die Bezugsstellen im Alten Testament zum Thema Wucher sind folgende: 2. Mose 22,24; 3. Mose 25,35-37; 5. Mose 15, 7-10; Amos 8,4-6; Ezechiel 18,8 und Psalm 15,5. Das Neue Testament hingegen schweigt sich über Wucher fast gänzlich aus.

Weitere Kodizes, die Wucherzinsen begrenzten:

Senchas Màr, das alte keltische Gesetzbuch;

– der Kodex Hammurabi (2130-2088 v. Chr.) begrenzte Wucher auf 33%;

–  Lykurgs Verfassung von 900 v. Chr. und Solons Reformen zur Vermeidung der Schuldenknechtschaft um 600 v. Chr.;

– das hinduistische Recht verbot jede weitere Zinsberechnung, wenn der Zins die volle Höhe des Darlehens erreicht hatte;

– römisches Recht begrenzte den Zinssatz auf 4 bis 12%

– In seinem Werk über den Landbau De agricultura legt Cato die römische Haltung gegenüber Wucher dar: „[…] unsere Vorfahren verfügten, dass ein Dieb für den gestohlenen Betrag doppelt bezahlen und ein Wucherer für das, was er genommen hat, vierfach bezahlen soll[…]“

– In seiner römischen Gesetzessammlung aus dem 6. Jahrhundert, dem Corpus Iuris Civilis, senkte Kaiser Justinian die von Konstantin dem Großen vefügte Zinsbeschränkung von 12,5 auf 4-8% herab und schloss die Möglichkeit aus, dass die kumulierten Zinsen die Kreditsumme übersteigen.

– Der Koran enthält ein absolutes Wucherverbot.

Karolingisches Recht: Karl der Große erließ in seinem Gestzen von 806 ein kategorisches Wucherverbot. Er definierte Wucher folgendermaßen: „Wenn mehr gefordert wird als gegeben.“

– Die Magna Charta beschränkte den Wucher.

– Die meisten Bundesstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika erließen bis 1981 Wucherbeschränkungen.

Stephen A. Zarlenga is director of the American Monetary Institute (AMI), an institute dedicated to monetary reform in the United States. (im deutsch-sprachigen Wiki gibt es keinen Eintrag über ihn..*seltsam^^)

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