zur Marxschen WerteTheorie – Die Halb-Wahrheit in ‚Das Kapital‘

Geld = diejenige Ware, die in einer Gesellschaft die Funktion des allgemeinen Äquivalents innehat

 

= reale Erscheinungsweise des allgemeinen Äquivalents

= spezifische Form des Werts, nämlich die Geldform

= symbolisiert verdinglichte abstrakte Arbeit

-> das ist ein theoretischer Ideal-Fall. In der Praxis hat sich das Geld – parallel mit der Industrialisierung und Finanzwirtschaft – von dieser äquivalenten Form die letzten paar hundert Jahre immer weiter entfernt!
Eines meiner größten Bedenken an der Marxschen (Arbeits-Wert)Theorie: Delta G

Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass das heutige Geld bzw. die heutige unternehmerische Preiskalkulation absolut untauglich als Wertmaßstab ist; eine Kalkulation die genauso wenig brauchbar ist, wie das BIP ein geeigneter Indikator für den Reichtum oder gar den Wohlstand einer Nation darstellt.

Eigenschaft Preismaßstab setzt Eigenschaft Wertmaß voraus (!)

Das Wertmaß wird ja mit jedem etablierten, großflächig umgesetzten Produktions-Standard stetig gedrückt – es wird ständig ein neues, geringeres Wertmaß als Basis genommen. Ein dynamischer Prozess.
Das ist das Problem an der Industrialisierung: Je höher das zur Verfügung stehende Angebot / quantitative Maß einer Ressource, (bei gleicher Nachfrage) desto geringer ihr Preis.
Dadurch tendiert der Wert der Arbeit genauso wie derjenige aller anderer Produktionsmittel / Ressourcen gen Null – bis zum Peak.

Produktionsmittel scheiden als Quelle des „Mehr“ aus (Äquivalententausch), bleibt:
⇒ Arbeitskraft als Quelle des Mehrwerts

Das sehe ich augrund oben geschilderter Dynamik anders.

Die Industrie sollte daher – genauso wie der Bauer auf dem Felde – einen einheitlich-normativen Wertmaßstab heranziehen.

So wie der Bauer lange Zeit von seinem Acker leben musste (und konnte), so wie ein Sack Kartoffel für ihn immer den Wert eines Sack Kartoffels inne hatte (gewohnter, gleicher Arbeitsaufwand – gleicher Ertrag), so muss auch die Industrie – vom ersten Produktions-Schritt an! –  eine konstante Basis zur Bemessung (insbesondere endlicher) Ressourcen zu Grunde legen. Nicht regenerative Ressourcen eher noch im Wert erhöhen, als den Wert künstlich – durch leichteren Zugang und somit temporär-erhöhtem Angebot – zu drücken.Konjunktur-Schwankungen müssen weitgehend verschwinden.Vereinfacht – auf den Punkt gebracht, gefällt mir nicht, dass Marx zwar erkennen mag, was ‚falsch läuft‘ und dies auch bis ins letzte Detail versucht herauszuarbeiten, und dennoch gibt er keinen (konkreten) Lösungs-Ansatz das dazu beiträgt, das ‚Übel‘ / den Mißstand zu beseitigen / überwinden. Zumindeßt ist mir kein solcher bekannt. Marx sieht nur einen systemischen Fehler im Kapital-Bildungs-Prozess, welchen er quasi nicht empfiehlt – einfach hinzunehmen. Die Proletarier sollen ihn nicht dulden, sich nicht ausbeuten lassen.

Aber er sagt doch nicht wirklich, wie genau es besser gemacht werden sollte – er entwickelt keine Alternative, oder?

Das ist jedoch genau der Punkt, auf den ich aus bin. Die systemischen Fehler der Geldwirtschaft und des unternehmerischen Handelns in Zusammenhang mit der Ausbeutung des Bodens, des ‚Humankapitals‘ und daraus hervorgehende autoritäre Beanspruchung der Grundrente ..habe ich denke ich die letzten Jahre hinlänglich gut ins Auge gefasst. Ich will Lösungen dieses Dilemmas – ich will einen utopischen, antroposophen Ansatz fortführen zu entwickeln – ihn operationalisieren & mit ihm experimentieren.

Denn die Geldwirtschaft muss man meiner Meinung nach (vor-)leben, um sie zu etablieren.

Man kann sie nicht nur postulieren & hoffen, jemand greift es vielleicht irgendwann, irgendwo mal auf..Ich will nicht mein ganzes Leben lang nur von einer theoretisch perfekt-konzipierten Ökonomie träumen, die es doch so nie sein bzw. geben wird 🙂


 

 

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