Das eigentlich Bedrohliche am amerikanischen Kapitalismus..

..ist nicht etwa die Erkenntnis einer unbeständigen, minimalistischen Minorität an Kapitalisten (Menschen), die es sich dauerhaft leisten kann, ein freies Leben mit maximaler Liberalität  – kommerzieller Unabhängigkeit – zu führen,  sondern die Prämisse einer gespaltenen Welt.

Eine gespaltene Welt des globalen Westens und des Südens. Eine Welt der Extreme zwischen den Polen der Armut und des Reichtums. Die Pole müssen stetig aufgeheizt werden – angeschürt durch frischen Wind – um diese Droh-Kulisse aufrecht zu erhalten. Denn implodiert dieses Bedrohungs-Szenario, wird diese reale Gefahr des Absturzes in prekariatorische Verhältnisse zerstört, steht das System ‚amerikanischer Kapitalismus‘ vor dem Ruin. Wo extreme Armut nicht mehr ist, wo der Schrecken selbst – durch Entzug seiner Existenz-Grundlage – sein Antlitz verliert und unwirklich wird, da kann auch das Bild extremen Reichtums in unserer Gesellschaft nicht mehr aufrecht erhalten werden – es bröckelt und erodiert.

Und wie soll bitte schön ein kapitalistisches System ohne die Illusion des Erreichens eines pompösen, in Luxus schwelgenden Lebens-Stiels noch funktionieren? Wohin soll sich sein pervertiertes Selbst-Verständnis noch entwickeln? Welche Zukunft soll dieses exzessive ‚Sehen und Gesehen werden‘ – ohne vehement-prahlerisches zur Schau-Gestelle seines entarteten, verschwenderischen ‚Styles‘ und überschwängerten Wohlstand, ohne prunksüchtiges, ‚expose-maniac‘ / manisch-enthüllendes ‚bling-bling‘ Verhalten, noch  haben?

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